Partizipative Entwicklung des Kinder- und Jugendleitbilds

Die Stadt Sursee hat von UNICEF das Label «kinderfreundliche Gemeinde» erhalten. Die daraus entstandenen Massnahmen beinhalten auch die Entwicklung eines Kinder- und Jugendleitbilds. Der Fachbereich Gesellschaft (FbG) wurde mit der Umsetzung dieser Entwicklung beauftragt und hat entschieden, diese partizipativ zu gestalten.

Die Projektleitung steht während des gesamten Prozesses im Austausch mit einer Steuergruppe. Diese besteht aus der Leitung des Bereichs Gesellschaft, Kultur und Sport und der zuständigen Ressortleitung des Stadtrats. Die Steuergruppe ist das Bindeglied zwischen der Projektleitung und dem politischen Gremium, sie kann eine regelmässige Information oder bei Bedarf Austausch oder Bestätigung einholen. Dieser Einbezug gewährleistet eine breite (politische) Verankerung und Anerkennung während des gesamten Projekts.

Für die Gewährleistung einer adäquaten Mitsprache und somit eines Rückhalts in der operativen Ebene gibt es zwei Projektgruppen. Die erste Projektgruppe besteht aus Kindern und Jugendlichen. Um eine möglichste breite Auswahl an Schüler*innen zu erreichen, wurde die Mitwirkung am Kinder- und Jugendleitbild über die Schule gestaltet. Pro Stufe (ab 1. Klasse Primar bis 3. Sek) führte der FbG in je einer Klasse während einer Lektion einen Workshop durch, um die Meinungen und das Wissen der schulpflichtigen Kinder und Jugendlichen in Sursee abzuholen. Die Workshops drehten sich um die Fragestellung: Wie sieht eine kinder- und jugendfreundliche Stadt aus? Was gibt es dort (nicht)?

Die zweite Projektgruppe setzt sich aus erwachsenen Personen zusammen, die aufgrund ihrer Funktionen Fachleute für die Themen der Kinder- und Jugendförderung sind. Zum Teil sind sie ausgebildete Fachpersonen im Bildungs- oder Sozialbereich (beispielsweise Schulsozialarbeit, Jugendarbeit der Kirche, Lehrpersonen) und nehmen die Projektgruppenmitgliedschaft im Rahmen ihrer Erwerbsarbeit wahr, andere wiederum bringen ihr Wissen und ihre Erfahrung aus ihrem freiwilligen Engagement in der Kinder- und Jugendförderung (beispielsweise Leitungen Jugendressort in einem Sportverein, Leitungspersonen aus Jugendverbänden, Mitglieder von Elternforen) ein. Diese Gruppe hat sich zweimal getroffen. Am ersten Workshop wurde, ähnlich wie in den Schulklassen, gesammelt was eine kinder- und jugendfreundliche Stadt ausmacht. Die Projektleitung verknüpfte die Resultate danach mit den Ergebnissen aus den Schulworkshops und erstellte daraus Vorschläge für konkrete Leitsätze. Diese wurden am zweiten Workshop mit den Akteur*innen aus der Kinder- und Jugendförderung diskutiert.

Zurzeit erarbeitet die Projektleitung aufgrund dieser Rückmeldungen einen Leitbildvorschlag, der dem Stadtrat von Sursee präsentiert und vorgelegt wird. Die Veröffentlichung des Kinder- und Jugendleitbilds ist für Januar 2022 geplant.